Ashes for Breakfast Read online

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  broken glass just in front of the entry. Says,

  “Oh, nothing,” and turns

  to face

  the screams of a child

  lying a few feet away from its equally

  flattened ball.

  ›NIMM ES AN!‹

  Soviele Tage in denen nichts sich

  ereignete, nichts als die

  knappen Manöver des Winters, ein paar

  Schneehügel morgens, am Abend längst

  weggetaut und der seltsame

  Augenblick im Kasernenviertel war

  ein exotisches Flugblatt: als dieser

  kleine Soldatentrupp Russen in

  grünem Filzzeug schweigend ein

  Zeitungsbündel bewachte und ich las

  ›KOMMYHИCT‹ obenauf und

  es fiel mir die Zeile ein ›Denk

  an die Uhr am Handgelenk

  Jackson Pollocks.‹

  “ACCEPT IT!”

  So many days and nothing

  happening, only

  sketchy winter maneuvers

  a couple of snow heaps in the morning

  melted away by evening, and the strange

  moment in the barracks

  was an exotic cameo: when that

  little troop of Russians in

  green felt uniforms silently

  mounted guard over a stack of

  newspapers, and I read “KOMMYHИCT” on top,

  and the line came into my head: “think of

  the wristwatch on Jackson Pollock’s wrist.”

  GRUND, VORÜBERGEHEND IN NEW YORK ZU SEIN

  Da war diese grüne Hülle der Zahlungs-

  fähigkeit, ein Gefühl kurze Zeit

  oben zu sein … schnell verwelkt.

  Und irgendwer hat dir ein Fliegenpapier

  an den Rücken geheftet, du

  ahnst es schon (›incommunicado‹).

  Müde Heimkehr nach einem Abend voller

  Geschwätz delirierender kleiner

  Sorgen fast ohne

  Anstrengung. Verflucht

  bist du klebrig Süßer, am ganzen

  Körper, die Poren mit un-

  scharfen Linsen von Schweiß

  ausgefüllt. ›Viertel nach 2 …‹, und ›Kein

  Traum in Aussicht …‹, nur

  diese ziellose Müdigkeit. In New York

  hättest du todsicher jetzt den

  Fernseher angestellt, dich zurückgelehnt

  blinzelnd

  vom Guten-Morgen-Flimmern belebt.

  REASON TO BE TEMPORARILY IN NEW YORK

  There was this green carapace of bank-

  ability or do I mean creditworthiness, a feeling of being

  briefly on top … soon gone.

  And someone gummed a piece of fly-

  paper to your back, you could feel it said

  something like “incommunicado.”

  Exhausted return home at the end of an evening

  full of talk of delirious little

  anxieties with next to no pain.

  Sweetheart,

  you’re damned sticky, it’s all over you

  the pores gummed up with out-of-focus

  lenses of sweat.

  “Quarter past two…” and “no

  dream in prospect…” just

  this directionless tiredness. Whereas

  if you’d been in New York, you know,

  you’d just have turned on

  the TV,

  and blinking settled blinking back,

  animated by the early early show.

  BADEWANNEN

  Was für liebliche klare Objekte doch

  Badewannen sind makellos

  emailliert ganz unnahbar mit dem

  heroischen Schwung rundum gußeiserner

  Alter Ladies nach ihren

  Wechseljahren noch immer frisch.

  Typische Immobilien (wann hätte jemals

  sich eine von ihrem Fleck

  gerührt) sind sie doch immer

  wieder von neuem gefüllt, aller Dreck

  aufgelöst in die Kanalisation

  fortgespült muß unfehlbar

  durch dieses enge Abflußloch auf dem

  Wannengrund. Wahre Selbst-

  mordmaschinen auf ihren

  stummeligen Beinen, Warmwasserbetten mit

  Platz genug für ein ein-

  zelnes vögelndes Paar in

  sovielen Wohnungen etwas wie eine Oase

  voller nostalgischen

  Schaums.

  BATHTUBS

  What adorable objects bathtubs are, enameled

  and sleek and altogether

  unapproachable with their

  heroic curves of wrought-iron

  old ladies still frisky

  after the menopause.

  Typical chattels (when did

  one of these ever get up

  and go) and nevertheless

  continually replenished, all the dirt

  dissolved and swilled

  into the sewage system

  is forced through that narrow

  stopper hole in the base. Real sui-

  cide machines on their

  stumpy legs, warm-water-beds

  with just enough room for a sing-

  le copulating couple

  in so many apartments, something like

  an oasis of nostalgic

  bubbles.

  OHNE TITEL

  Ein neues Gedicht hat

  begonnen an diesem

  Nebelmorgen von Garcia

  Lorcas Ermordungstag. Eis

  essende Kinder und alte

  Männer mit komisch

  geschwollenen Köpfen

  begegnen uns auf der

  Straße zum Standesamt wo

  unser Kreuzschiff vom

  Stapel gelassen wird ohne

  das übliche Winken ganz

  und gar ungeweiht aber

  dennoch von allen bösen

  Familiengeistern besetzt.

  Wir hatten das Schweigen

  gelernt mühlos vorm

  Abend wie eine dunkle

  Sehne zu spannen: man

  sah uns nicht an wie

  uns zumute war beim

  Verlöschen der Ziele.

  Westwärts zog ein Paar

  kleiner Wolken, die

  Stadt färbte den Himmel

  über sich grau und

  ich sagte, es hätte mir

  Freude gemacht über

  Müllhalden mit dir zu

  schlendern. Du aber

  trugst die verrückten

  Schuhe: knallgelb und

  wir hatten es eilig als

  ein besonders kühler

  Nieselregen begann.

  UNTITLED

  A new poem began

  on this foggy morning

  of the anniversary of García

  Lorca’s murder. Children

  eating ices and old

  men with strangely swollen

  faces passed us on our

  way to the registry office

  where our cruise ship

  was launched without any

  of the usual waving and cheering

  unblessed but for all that

  still crewed by the evil

  spirits of both families.

  We had learned to span

  silence quite effortlessly

  in the evening like a taut

  sinew: they couldn’t see

  what we felt like

  as the targets were wiped.

  Two small clouds

  moved off

  in a westerly direction,

  the city dyed the heavens

  gray overhead and

  I said I had enjoyed

  wandering over the garbage

  heaps with you. But you

  were wearing those crazy

  shoes: canary yellow, and

  we were in a hurry as

  a particularly cool drizzle

  started to fall.
<
br />   FAST EIN GESANG

  Alles fängt an kompliziert

  zu werden

  wenn dir das

  Elefantengrau dieser Vor-

  stadtmauern den

  letzten Nerv

  raubt für die Unmengen

  freundlicher Augenblicke.

  Dann geht plötzlich alles

  schief

  du bist nur noch

  aufgelegt zu geduldigen

  Elegien

  montierst lustlos

  ein bißchen an diesen

  verbogenen Mobiles aus

  Tele-

  graphendrähten und altem

  Gitterwerk —

  traurig traurig:

  nichts will mehr fliegen

  nichts sich bewegen lassen

  von einem leichten Wind.

  Natürlich ist alles dann

  nur noch ein Rinnsal

  vor-

  gestriger Freuden

  du läufst

  steif wie der

  BRUDER DES

  BLUTEGELS durch diese

  langweiligen Straßen

  weichst

  Mülltonnen und Stapeln von

  Bierkästen aus und vor all

  diesen Abrißhäusern und

  öden Garagenhöfen

  Plakatschwarten an Litfaß-

  säulen und

  Schrebergärten

  peinlich umzäunt bist du

  die meiste Zeit

  nichts als

  ein drahtiger kleiner Statist

  hin- und herbugsiert in den

  Staffagen eines schäbigen

  Vorstadtkinos

  4 Jahrzehnte

  nach diesem Krieg.

  Klar daß

  fast jedes Gedicht dir

  vor Müdigkeit schlaff wie

  ein loses Spruchband zum

  Hals heraushängt:

  dieser Vers

  so gut wie ein anderer

  hier

  auf einer Grautonskala … Es gibt

  keine Wölfe mehr nachts und

  Asasels rauhes Gebell ist

  das Taxihupen am Morgen. Der

  Frühling ist dieser Urin-

  gestank altersschwacher

  Maschinensäle und

  Herbst der

  Asphaltglanz auf Dächern und

  Ästen ein Netz haarfeiner

  Risse zurückgelassen vom

  Ascheregen quer über den

  dreckigen Spiegelungen

  des Lärms (d. h. natürlich nur

  wenn du dich mies fühlst).

  Ansonsten

  geht wohl auch das.

  ALMOST A SONG

  Everything starts getting

  a wee bit complicated

  when the elephantine

  gray of these

  outlying suburbs

  takes away the last

  of your tolerance

  for so much

  friendliness.

  Then everything goes a-

  gley

  and the most

  you can handle is patient

  elegies

  unenthusiastic tink-

  ering

  with those skewed

  mo-

  biles of phone wire

  and old fencing

  sad sad:

  nothing will fly nothing stir

  in the torpid air.

  Of course, everything’s

  just a trickle

  of the day before

  yes-

  terday’s pleasures

  you prowl through

  the boring streets

  stiff as the

  leech’s

  little brother step

  around

  garbage cans and pallets

  of beer crates

  past so many

  condemned tenements

  garages yards

  placards swelling on

  public

  noticeboards

  and pedantically fenced in

  allotments

  you’re nothing but a

  wiry little extra

  most of the time

  pushed back and forth

  in the frames of

  a grotty suburban flick

  4 decades

  after the war.

  Stands to reason

  almost any poem

  is going to make you puke

  with boredom

  like an ill-fitting

  speech bubble:

  one line’s

  as good as another

  on this graygray color chart … There are

  no more wolves at night and

  Asasel’s rough bark is

  the honking of taxis in the morning.

  Spring is the pissy smell

  of incontinent metallurgy

  and fall

  the asphalt gleam of roofs

  and tree branches a web of

  delicate cracks left from the

  rain of ashes

  all over the dirty reflections

  of noise (of course, only if you’re

  feeling really grungy).

  Otherwise

  it’s probably just about OK.

  BELEBTER BACH

  mit alten Autoreifen, Glas,

  Sperrmüll und der Attrappe

  eines kleinen Wehrs

  aus Zellophan und Schrott,

  in dem inmitten Schaums

  auf einem Ölfilm ausgesetzt

  ein grüner Badefisch sich

  zwischen Zweigen schaukelnd

  leicht um seine Achse dreht.

  Kommt

  Wellen klaren Wassers, kommt.

  BUBBLING STREAM

  with old auto tires, broken glass,

  household junk, and the bones

  of a small fort

  of polystyrene and crap,

  where, on a lagoon of oil

  with cotorni of bubbles

  a yellow plastic duck

  bobs round on its axis

  caught by low-lying branches.

  Come,

  waves of crystal waters, come.

  OLÉ

  Sie fand sich in einem

  Straßenbahntraum

  ohne Notbremse gefangen

  im trüben Licht

  zwischen leeren Pilsner-

  flaschen, Fetzen von

  Packpapier, Kotzelachen

  Konfetti und Plastik-

  sitzen zu öd

  darauf Platz zu nehmen:

  sie war eine Spanierin

  (schwarz von den

  Strümpfen bis zur

  Mantilla). Barfuß und mit

  umwickeltem Zopf à la

  Carmen wieder allein

  (Aschermittwoch).

  Geschwängert vom üblen

  Mundgeruch des Soldaten,

  dessen Ausgang ein

  Reinfall war, stand sie

  wie seekrank im letzten

  Wagen und es war

  fraglich wie sie da

  wieder rauskam.

  OLÉ

  She found herself

  caught in a streetcar dream

  without an emergency brake

  in the gloaming

  among empty beer

  bottles shreds of packing-

  paper, puddles of vomit

  confetti and plastic

  seats too upsetting

  to be sat on:

  she was Spanish

  (all in black from her

  stockings to her

  mantilla). Shoeless and with

  her plait twisted round her head

  à la Carmen alone again

  (Ash Wednesday).

  Impregnated by the foul

  breath of a soldier,

  whose outing had

  gone wrong, she stood

  in the last carriage feeling

  seasick and you had to wonder

  frankly how she would

  ever get out of there.

  MONOLOGI
SCHES GEDICHT NO. 1

  Wenn dir was läuft plötzlich

  als Katastrophe erscheint

  bleib nochmal leicht. Sag es so

  daß man am andern Ende das

  klare Gefühl einfach nicht

  loswird: Genauso wie der

  hätte man’s auch gesagt.

  Es gibt heiße Medien und es

  gibt kalte Medien Gedichte

  egal in welchen Brüchen auf

  was für Zeug immer GEDRUCKT

  bleiben kalt (und wenn sie

  noch so heißgekocht sind).

  Dabei liegt Heiß und Kalt

  oftmals gar nicht sehr weit

  auseinander und manchmal

  schlägt eins ins andere um:

  Aus dem fauligsten Pathos

  wird das belebende Sprudeln

  der Luftblasen aus einer

  Seele auf Tauchstation. Denn

  was ist schon die Surrea-

  listik der Ängste gegen die

  maßlos zufälligen kleinen

  Tricks eines Gedichts.

  MONOLOGICAL POEM #1

  If what goes on suddenly

  strikes you as atrocious

  try and stay calm. Say it

  in such a way the person at the other end

  can’t help thinking: I probably

  wouldn’t have put it any differently

  myself.

  There are hot forms and

  cold forms and poems

  no matter how you break them and

  what you print them on

  are always cold (no matter how

  hot they were at the manufacturing stage).

  And yet hot and cold

  sometimes aren’t even all that

  far apart and it has been known

  for the one to turn into the other:

  the ripest pathos

  becomes the animating gurgle

  of air bubbles from a soul

  in the depths. Because

  what is the whole surreal jokeshop

  of terrors compared to the

  infinitely chance little

  tricks of a poem.

  MONOLOGISCHES GEDICHT NO. 2

  Zwischendurch gibt es dann

  manchmal Tage an denen

  habe ich wieder Lust ein

  Gedicht anzufangen der Art

  wie sie noch immer nicht

  sehr beliebt sind. Ich meine

  eins ohne alle meta-

  physischen Raffinessen oder

  was als Ersatz neuerdings

  dafür gilt … diese Tour

  zynisch abzuknien vor dem

  Stelzengang der Geschichte

  oder gebrochenen Blicks im

  harten Ost-West-Marathon

  wie nur je ein verdammter

  Schatten Dantes von Seiten-

  stechen zu klagen. Gedichte

  sagte mir neulich jemand

  reizten ihn nur wenn sie